In unregelmäßigen Abständen poste ich hier über Bücher, die mich gerade beschäftigen, über die ich selbst gelesen habe, oder die neu herausgekommen sind.
Es gibt Bücher, die uns in eine andere Welt entführen, und dann gibt es Bücher, die selbst lebendig zu sein scheinen. “Die fliegenden Bücher des Mister Morris Lessmore” von William Joyce ist genau so ein Buch. Es erzählt die Geschichte von Mister Morris Lessmore, einem Bücherwurm, dessen geordnetes Leben durch einen Sturm durcheinandergebracht wird. Auf seiner Reise findet er ein besonderes Haus voller lebendiger Bücher, die sein Leben für immer verändern.
Dieses Bilderbuch ist eine liebevolle Adaption des Oscar-prämierten Kurzfilms (auch das funktioniert!) und begeistert durch seine detailreichen Illustrationen und die gefühlvolle Atmosphäre. Es lädt Kinder und Erwachsene gleichermaßen ein, in die wunderbare Welt der Literatur einzutauchen und über den Wert von Geschichten nachzudenken. Die Inszenierung des eigenen Leseaktes und die werkimmanenten Referenzierungen bieten dabei vielfältige Potenziale für ein gemeinsames Entdecken und Reflektieren.
Besonders hervorzuheben ist die Art und Weise, wie das Buch die Materialität des Bilderbuchs selbst aufgreift und inszeniert. Durch die graphische Gestaltung entsteht der Eindruck, dass man eines der alten Bücher aus dem Haus von Mister Lessmore in den Händen hält. Diese immersive Erfahrung geht sogar über den Film hinaus und macht das Bilderbuch zu einem einzigartigen Erlebnis.